#GLORE50 MONTHLY – 6 Prozent Plus im Oktober
DIE #GLORE50 PERFORMANCE
Nachdem unser Global Online Retails Fonds (GLORE50) Ende September sein fünftes Jahr mit einem enormen Plus von 90,2 Prozent abgeschlossen hatte, verlief auch der erste Monat im sechsten Fonds-Jahr überaus positiv: Der Oktober 2020 war erneut ein Monat der Rekorde.
- Nach hervorragenden Q3-Ergebnissen haben die GLORE50 im Oktober erstmals die 250-Punkte-Marke knacken können und am 19. Oktober ein Rekordhoch von 261,22 Euro erreicht
- Das Anlagevermögen des GLORE-Fonds ist im Oktober erstmals innerhalb eines Monats um über 10 Millionen Euro gestiegen und betrug Ende des Monats 37,6 Millionen Euro
- Bei Morningstar wird der GLORE-Fonds jetzt erstmals mit 4 Sternen bewertet
- Die durchschnittliche Wachstumsrate (CAGR) liegt seit diesem Monat erstmals bei über 20 Prozent im Jahr. Bei aktuell 20,4 Prozent ergeben sich so in der Zehnjahresprojektion 638 Punkte von 2015 bis in das Jahr 2025
Der GLORE-Fonds beendete den Oktober mit einem Schlusskurs von 256,81 Euro und damit 6,3 Prozent über dem Vormonat.
GLOBAL ONLINE RETAIL – EUR ACC WKN A14N9A | ISIN: DE000A14N9A9
Neu in den GLORE50: The Hut Group
Im Oktober haben wir einen neuen Titel in die GLORE50 aufgenommen: The Hut Group (THG). Das britische Unternehmen hat uns schon länger beeindruckend, so zum Beispiel auch schon letztes Jahr mit seinem Jahresabschluss, der zeigte, wie profitabel Onlinehandel sein kann.
Kurz nach dem Börsengang im September haben wir nun zugeschlagen und THG als 43. Titel in die GLORE50 aufgenommen. THG hatte sich umsatzseitig in den letzten 10 Jahren mehr als verzehnfacht auf 1,1 Mrd. Pfund, nicht zuletzt durch zahlreiche Zukäufe wie etwa den Berliner Beauty-Spezialisten Glossybox. Mittlerweile sieht sich THG aber nicht mehr nur als Händler, sondern zunehmend auch als Techprovider: So nutzt z.B. Gillette die Shoptech Plattform der Hut Group.
Wer mehr über THG wissen will: Die Kollegen von OMR zeigen in einem Longread, was hinter der Holding steckt, die mittlerweile über 20 DTC- und Retail-Brands im Beauty-, Mode- und Supplements-Business betreibt.
Gewinner und Verlierer im Oktober 2020
Die Performance der in den GLORE50 enthaltenen Unternehmen schwankte im Oktober enorm – hier die Gewinner und Verlierer:
- Kurstreiber waren im Oktober kleinere Titel wie Jumia (+90 Prozent), AO (+67 Prozent), Pinterest (+42 Prozent), Vipshop (+35 Prozent) und Stitch Fix (+27 Prozent).
- Unterdurchschnittlich performten an der Börse hingegen alle Dickschiffe, also JD (+5 Prozent), Alibaba (+4 Prozent), Zalando (-1 Prozent), Amazon (-4 Prozent) und Zooplus (-10 Prozent).
- Die Schlusslichter bildeten diesen Monat Asos (-14 Prozent), Wayfair (-15 Prozent), Cnova (-15 Prozent), Ocado (-17 Prozent) und Boohoo (-28 Prozent).
Wichtige E-Commerce-News aus dem Oktober 2020
Im Oktober legten einige der in den GLORE50 enthaltenen Wachstumstreiber des weltweiten Online Handels beeindruckende Zahlen fürs 3. Quartal 2020 vor:
- Amazon hat im 3. Quartal 2020 einen Gewinn von 6,3 Milliarden Dollar erzielt – dreimal soviel wie im Vorjahresquartal. Der Umsatz stieg um 37 Prozent auf 96,1 Milliarden Dollar. Fürs 4. Quartal erwartet Amazon einen Umsatz von 112 bis 121 Milliarden Dollar, was einem Wachstum von 28 bis 38 Prozent gegenüber dem 4. Quartal 2019 entspräche. Zugleich bewegt sich der Aktienkurs momentan knapp 15 Prozent unter dem Allzeithoch von Anfang September 2020, was smarte Anleger zu Nachkäufen nutzen. Voraussichtlich kosten verschärfte Hygieneanforderungen und andere corona-bedingte Maßnahmen den Konzern im 4. Quartal zusätzlich 4 Mrd Dollar und der Gewinn soll daher wieder etwas niedriger ausfallen. Unterdessen hat das Bundeskartellamt ein weiteres Verfahren gegen Amazon eingeleitet. Die Kartellwächter wollen prüfen, ob Amazons Kooperationen mit Markenherstellern gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen. Amazon schließt Dritthändler beim Verkauf bestimmter Markenprodukte auf Wunsch der Hersteller aus, sofern sie Amazon direkt mit ihren Produkten beliefern.
- Shopify meldet für das 3. Quartal eine Umsatzverdopplung auf rund 767,4 Mio Dollar, der Gewinn lag bei 191,1 Mio Dollar. Im Vorjahresquartal stand noch ein Verlust von 72,8 Mio Dollar in den Büchern. Trotz des starken Wachstums verzichtet der kanadische Anbieter für E-Commerce-Lösungen weiter auf einen Ausblick für das Gesamtjahr 2020. Das unerwartet gute Ergebnis ist vor allem auf den starken Zuwachs an neuen Händlern zurückzuführen. Shopify profitiert hierbei einerseits von der Corona-Krise und dem dadurch gestiegenen Bedarf an Online-Shops von durch Lockdowns & Co betroffenen Unternehmen. Andererseits aber auch vom „Direct to Consumer“-Trend. Der Aktienkurs von Shopify ist derzeit enorm volatil und lag Ende Oktober knapp 20 Prozent unter seinem Allzeithoch.
- Etsy schlug deutlich die Analystenerwartungen und steigerte seinen Umsatz insgesamt um 128 Prozent auf 451 Millionen Dollar (Analystenkonsens lag bei 412 Millionen). Der Nettogewinn stieg um 520 Prozent auf rund 92 Millionen Dollar. Das bereinigte EBITDA lag bei 151 Millionen Dollar. Die Bruttowarenverkäufe (GMV) wuchsen um 119 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar. Die Zahl der aktiven Käufer stieg um 55 Prozent auf 69 Millionen.
- AO, einer der ganz großen Gewinner beim Börsenkurs im vergangenen Monat (+ 70 Prozent), begeisterte Anleger mit einem Umsatzplus von 57 Prozent in den letzten sechs Monaten. Das Geschäft in Deutschland legte sogar um 83 Prozent zu.
- Bygghemma konnte seinen Umsatz um 39,7 Prozent auf 2,3 Milliarden Schwedische Kronen steigern, der Gewinn legte um 57 Prozent auf 593,5 Millionen Kronen zu. Im abgelaufen Quartal übernahm Bygghemma zudem den Wettbewerber Sleepo und erhofft sich davon zusätzliches Wachstum.
Weitere News aus der Branche:
- Der in den GLORE50 enthaltene britische eFood-Spezialist Ocado hat zwei US-Robotikunternehmen übernommen: Kindred Systems für 262 Millionen Dollar und Haddington Dynamics für 25 Millionen Dollar. CEO Tim Steiner ist überzeugt, dass die Akquisitionen es dem Unternehmen ermöglichen werden, „die Lieferung zu beschleunigen, mehr Innovationen zu entwickeln und schneller zu wachsen“. Die Aktien von Ocado reagierten auf die Nachricht mit einem Kursplus von über 9 Prozent. Erst Mitte Oktober hatte sich Ocado zudem an dem Robotikunternehmen Myrmex beteiligt.
- Bei eBay, das zuletzt in der Branche oft nur noch müde belächelt wurde, laufen die Geschäfte wieder deutlich besser: Das Handelsvolumen stieg im letzten Quartal um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und lag bei 25 Milliarden Dollar. Der Umsatz stieg um 25 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar. Davon blieben unter dem Strich 621 Millionen Dollar als Gewinn übrig – ein saftiges Plus von 180 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
- Der polnische Onlinehändler Allegro hat einen furiosen Börsengang hingelegt: Die Aktie des Unternehmens legte bei ihrer Erstnotierung an der Warschauer Börse am 12. Oktober gleich um mehr als 50 Prozent zu und stieg mit einer Marktkapitalisierung von 14,9 Milliarden Euro prompt zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen Polens auf.
- Auch der Düsseldorfer Online-Taschenhändler Fashionette hat einen IPO hingelegt, wartet aber mit eher unspektakulären Zahlen auf: Das Unternehmen ist mit einem Ausgabekurs von 31 Euro am unteren Ende der Preisspanne an die Börse gegangen, kann damit aber immer noch 112 Millionen Euro holen, die allerdings zu großen Teilen nicht ins Unternehmen fließen, sondern an die Altinvestoren gehen. Zum Ausgabepreis lag die Gesamtbewertung bei 192 Millionen Euro bewertet. Für eine Aufnahme in die GLORE50 ist Fashionette somit zu klein.
- Weitere Kandidaten für Börsengänge stehen in den Startlöchern: Bei den Second-Hand-Anbietern hat nach Poshmark nun auch ThredUp die Börsenunterlagen eingereicht. Boozt Fashion wiederum will frisches Kapital einsammeln durch ein Zweitlisting in Kopenhagen.
- Wie sich die Asos-Strategie von Zalando unterscheidet, zeigen wir auf Exciting Commerce: Im Gegensatz zu Zalando, das sich auf Europa beschränkt, versteht sich Asos weiter als Global Player – und ist in dieser Hinsicht also eher mit einem Boohoo vergleichbar.
- Die Übernahme des legendären US-Juweliers Tiffany durch den französischen Luxusartikel-Konzern LVMH ist endlich in trockenen Tüchern. Tiffany hat einem gesenkten Kaufpreis zugestimmt. Die Franzosen zahlen rund 425 Millionen Dollar weniger als ursprünglich geplant, wie LVMH am Donnerstag in Paris mitteilte. Der ursprüngliche Deal belief sich auf gut 16 Milliarden Dollar (13,6 Milliarden Euro). LVMH hatte mit Beginn der Corona-Krise kalte Füße bekommen und wollte die Übernahme abblasen, Tiffany dagegen pochte auf Einhaltung der Vereinbarung. Nun kam es also zu einer gütlichen Einigung.
Für Fashion-Interessierte zudem ein Lesetipp aus der britischen „Vogue“: Das Magazin stellt neun Plattformen vor, die das Zeug dazu haben, „the way you shop“ zu verändern. Darunter u.a. Vestiare Collective und Farfetch Second Life.
Ausblick: Lockdown light und Onlinehandel
Mit dem nun gestarteten „Lockdown light“, bei dem zwar stationäre Läden weiter geöffnet sein dürfen, aber die Frequenzen in den Innenstädten dennoch u.a. mangels gastronomischer Angebote abnehmen dürften, wird der Onlinehandel einen weiteren Boom erleben. Auch Zielgruppen, die bislang vor allem stationär eingekauft haben, werden wieder verstärkt auf online ausweichen, wie schon der erste Lockdown im März/April gezeigt hat. Händler sollten sich wohl eher ein Beispiel an Richard Liu nehmen, dem Gründer des chinesischen Onlineriesen JD: Bis 2003 hatte Liu bereits zwölf stationäre Geschäfte eröffnet, jedoch war er durch den Ausbruch der SARS-Epidemie in Peking gezwungen, seine Läden vorübergehend wieder zu schließen. Liu sah seine Chance das Geschäft in das Internet zu verlegen und verkaufte seine ersten Waren über unterschiedliche Internet-Foren. Der daraus entstandene Onlinehändler erzielte vergangenes Jahr ein Brutto-Handelsvolumen (GMV) von 300 Milliarden Dollar.
Ganz in diesem Sinne freuen wir uns auch über Empfehlungen von unabhängiger Seite wie hier bei Mission Money Mitte Oktober, wo die GLORE50 zum Thema „Lockdown-Angst: Diese Aktien bleiben auch im Extremfall stabil“ vorgestellt wurden.
HÖRTIPP
In der 13. Ausgabe unseres Podcasts GLORE Insights blicken wir nochmal auf die Anfänge unseres Fonds und die ersten Hürden zurück, schauen aber vor allem auf die Potentiale im weltweiten E-Commerce: 2015 bis 2020 – was für eine Dynamik im Online-Handel!
Wenn Sie die Entwicklungen zu den GLORE50 nicht nur monatlich verfolgen möchten, sondern häufiger: Tägliche Updates und Anmerkungen gibt es auf Instagram bei den GLORE Days sowie regelmäßig bei Exciting Commerce und im Podcast GLORE Insights.
Mit herzlichen Grüßen
Jochen Krisch & Sven Rittau
Redaktionelle Mitarbeit: Florian Treiß
Über die #glore50
Die GLORE50 basieren auf dem Global Online Retail Fonds, der am 1. Oktober 2015 auf unsere Initiative hin als bewusst breit gestreuter Branchenfonds für den globalen Online-Handel an den Start gegangen ist. Wir stehen ihm seitdem beratend zur Seite mit Analysen und Einschätzungen, was die Zusammensetzung sowie die Auswahl und Gewichtung relevanter Unternehmen angeht.
Hinweis zum Global Online Retail Fonds
Wir haben den GLORE50 Index, kurz für Global Online Retail Fonds, 2015 mit Unterstützung der E-Commerce-Branche als offenen Branchenfonds für alle initiiert, so dass jeder am Wachstum der Branche partizipieren kann. Unser Fonds-Modell „Von Experten für Experten für Alle“ arbeitet so kostenschonend wie möglich und verzichtet bewusst auf Ausgabeaufschläge, sodass ein An- und Verkauf jederzeit problemlos möglich ist.
Gestartet mit 2,5 Millionen Euro, beträgt das Fondsvermögen aktuell rund 37,6 Millionen Euro. Unsere Rolle ist dabei beratender Natur, was die Auswahl, strategische Einordnung und Gewichtung relevanter E-Commerce-Unternehmen angeht. Und so sehr wir uns über die bisherige Entwicklung freuen, sagt die vergangene Entwicklung bei Aktien/Fonds nichts über die zukünftige Entwicklung aus.
Wie investiere ich in den Global Online Retail Fonds?
Der Global Online Retail Fonds hat die Wertpapierkennnummer A14N91, die Sie zunächst über den Broker bzw. die Bank Ihrer Wahl suchen müssen. Anschließend wählen Sie die gewünschte Anlagesumme aus und geben den Kauf frei. Bei ausgewählten Banken und Brokern können Sie auch einen monatlichen Sparplan auf den Global Online Retail Fonds einrichten.
DISCLAIMER: Die Einordnungen im GLORE50 Monthly haben lediglich Informationscharakter und sind nicht als Anlageempfehlungen zu verstehen. Wer sich an der Börse engagiert, sollte sich neben den Chancen stets auch der Risiken bewusst sein.