GLORE - global online retail fonds

#GLORE50 Monthly –108 Prozent Wachstum in einem Jahr Plus

DIE #GLORE50 PERFORMANCE

Bereits den neunten Monat in Folge gab es für die GLORE50 erneut ein Plus gegenüber dem Vormonat. Mit einem Schlusskurs von 287,16 Euro gab es ein Plus von 6,3 Prozent gegenüber dem Kurs von 270,07 Euro Ende November 2020. 

Innerhalb eines Jahres legten die GLORE50 um 108 Prozent zu – damit zählt der Gobal Online Retail Fonds zu den erfolgreichsten Fonds des Jahres und hat auch so ziemlich jeden Börsenindex, den es gibt, geschlagen: Zum Beispiel hat der Deutsche Leitindex DAX nur ein Jahresplus von 3,5 Prozent erzielt, der breit gefasste US-Index S&P 500 landet bei 16,3 Prozent Plus und der Technologie-lastige Nasdaq 100 bei 47,6 Prozent Zuwachs.

Die deutlich gestiegene Aufmerksamkeit spiegelt sich auch im Anlagevermögen unseres Fonds wider: Lag dies vor einem Jahr noch bei rund 10 Millionen Euro, lag es Ende Dezember 2020 bei 55,5 Millionen Euro. Allein im Dezember 2020 stieg das Fondsvolumen nochmals um über 10 Millionen Euro.

 

GLOBAL ONLINE RETAIL – EUR ACC WKN A14N9A | ISIN: DE000A14N9A9

Der Dezember war dabei sehr ereignisreich: Der Global Online Retail Fonds konnte neun neue Rekordhochs aufstellen, unser Allzeithoch liegt nun bei 289,52 Euro – und der Jahresschlusskurs von 287,16 Euro nur knapp darunter. 

Während einmal mehr fast alle in den GLORE50 enthaltenen Aktien ihre Kurse über den Monat steigern konnten, ging der chinesische Riese Alibaba mit einem Minus von rund 15 Prozent ziemlich baden. Grund ist hier der Zoff mit den chinesischen Aufsichtsbehörden, die sich Alibaba seit regierungskritischen Worten von Gründer Jack Ma vor rund zwei Monaten vorgeknöpft haben. Deswegen war auch schon der Börsengang von Alibabas Finanzableger Ant Group gescheitert. Aktuell setzen nun Monopolvorwürfe Alibaba ziemlich unter Druck. Auch der Aktienkurs des anderen chinesischen Riesen Tencent litt im Dezember und ging um 5 Prozent zurück, weil Anleger hier ebenfalls eine stärkere Regulierung befürchten.

Im Dezember haben wir die Anzahl der in den GLORE50 enthaltenen Unternehmen um eine Position auf nun wieder 42 Titel gekürzt: Als Underperformer bei Umsatz-Kursentwicklung war der QVC-Betreiber Qurate für uns schon länger ein Auslaufmodell, von dem wir seit langem nicht mehr nachgekauft haben. Nach dem jüngsten Kurssprung haben wir uns dann entschlossen, die Gunst der Stunde zu nutzen und Qurate komplett aus den GLORE50 rauszunehmen. Die Gewichtung war mit zuletzt nur noch unter 0,1% sowieso schon minimal gewesen – und mit The Hut Group haben wir seit Oktober einen mehr als würdigen Ersatz in den GLORE50.  

fast nur gewinner im jahr 2020

Die in den GLORE50 enthaltenen Unternehmen zeigen, dass es im Jahr 2020 im E-Commerce fast ausschließlich Gewinner bei den Aktienkursen gab. Wie an dieser Stelle schon mehrfach berichtet, liegt die enorm positive Entwicklung des Global Online Retail unter anderem an den weltweiten Corona-Lockdowns, die das seit Jahren stetige Wachstum des weltweiten E-Commerce noch einmal beschleunigten. Zwar liegen keine exakten Zahlen vor, welche Faktoren wieviel des Wachstums ausgelöst haben, aber das Statistische Bundesamt attestiert z.B. ein Umsatzplus von preisbereinigt 31,8 Prozent im deutschen Internet- und Versandhandel. 

Von 33 Unternehmen, die das ganze Jahr über in den GLORE50 enthalten waren, schlossen 32 mit einem Plus ab. Einziger Verlierer war der chinesische Luxushändler Secoo mit einem Minus von krassen 61 Prozent. Secoo ist dadurch gemeinsam mit Positiv-Schlusslicht Rakuten (+6 Prozent) ein Streichkandidat, der bald aus den GLORE50 rausfallen könnte.

Größter Gewinner war die Luxusplattform Farfetch mit einer Kurssteigerung von 532 Prozent. Es folgen Redbubble (+396 Prozent),Pinduoduo (+365 Prozent), AO (+359 Prozent) und Etsy (+311 Prozent). Das muss man sich einfach mal auf der Zunge zergehen lassen: Jahressieger Farfetch konnte seinen Börsenwert somit mehr als versechsfachen, die anderen vier Top-Unternehmen konnten sich allesamt mehr als vervierfachen. 

Mehr zu allen Werten in dieser Tabelle:

    Für die Top 10 brauchte es 2020 mindestens eine Verdreifachung. Das haben hinter den Top 5 auch Boozt (+252 Prozent), Hellofresh (+238 Prozent), Shop Apotheke (+238 Prozent), Chewy (+224 Prozent) und Bygghemma (+206 Prozent) erreicht, die deshalb auch bei den Gewichtungen im GLORE50 zulegen konnten.

    Von unseren fünf bisherigen Fonds-Schwergewichten schnitt übers Jahr gesehen JD.com (+153 Prozent) am Besten ab, Zooplus und Zalando lagen mit je rund +102 Prozent nahezu gleichauf bei der Entwicklung. Amazon landete mit immer noch starken +78 Prozent nur auf Platz 23 unseres Rankings, das zuletzt gebeutelte Alibaba mit +12 Prozent auf Platz 31.

    Unter den neun Neueinsteigern in die GLORE50, die wir erst während des Jahres in unseren Fonds aufgenommen haben, haben speziell JumiaVerkkokauppa und Marley Spoon besonders gut performt und so entsprechend höhere Gewichtungen erreicht.

    Kursentwicklung in den letzten 5 Jahren:
    Etsy ist der champion

    Das oben in den Top 5 des Jahres erwähnte Etsy ist wiederum aus eigener Kraft mittlerweile zu den Schwergewichten der GLORE50 aufgestiegen: Es lag zum Jahresende bei einer Fonds-Gewichtung von 4,5 Prozent und damit sogar leicht höher als Zooplus und JD.com. 

    Überhaupt ist Etsy eine der größten Erfolgsgeschichten im weltweiten Online Retail: Etsy konnte sich an der Börse seit 2015 mehr als verzwanzigfachen – auf eine Bewertung von 22 Milliarden Dollar. Wer also vor 5 Jahren 5.000 Dollar in Etsy gesteckt hat, hätte heute mehr als 110.000 Dollar (das hätte aber natürlich damals niemand gemacht).

    Damit ist Etsy zugleich der größte Gewinner in den GLORE50 im 5-Jahres-Vergleich, wie auch die folgende Grafik zeigt.  Etsy konnte über diesen Zeitraum selbst Boohoo und Ocado um Längen schlagen, die mit Faktoren von 9,3 und 7,6 ebenfalls nicht schlecht unterwegs waren. 

    Bemerkenswert ist zudem, wie speziell Amazon (+386%) und der Möbel-Spezialist Wayfair (+385%) in den letzten 5 Jahren im Gleichschritt gewachsen sind.

      Insgesamt konnten die GLORE50 in den vergangenen fünf Jahren um den Faktor 2,7 wachsen. Die durchschnittliche Wachstumsrate liegt jetzt seit dem Start im Oktober 2015 bei 22,2 Prozent im Jahr, in den letzten drei Jahren bei im Schnitt sogar 33 Prozent pro Jahr.

      Wichtige E-Commerce-News aus dem dezember 2020

      Wie in jedem GLORE Monthly haben wir auch diesmal wieder einige besonders relevante Branchennews zusammengestellt:

      • Mytheresa, Luxus-Onlinehändler aus München, will bei seinem anvisierten Börsengang in den USA bis zu 150 Millionen Dollar einsammeln. Mytheresa hatte zuletzt Umsätze von 450 Mio. Euro erzielt und ist im abgelaufenen Quartal um 27,5% gewachsen. Die Zwölfmonatsumsätze lagen zuletzt bei 476 Mio. Euro. Allerdings kommt der Börsengang etwas spät, um noch vom Höhenflug von Farfetch zu profitieren.
      • Generell waren die deutschen Player 2020 erstaunlich träge und unambitioniert. Lediglich das kleine Fashionette wagte den Börsengang. Als nächste Kandidaten gelten Mister Spex, Spreadshirt und natürlich der neue E-Commerce-Riese About You.
      • Die spannendste Investment-Meldung im deutschen E-Commerce kommt aus dem Shoptech-Bereich: Spryker hat sich über 100 Millionen Euro bei Investoren geholt. Ein Jahr zuvor hatte bereits Rivale Commercetools mit dem neuen Großinvestor von sich Reden gemacht.
      • Wieviel Musik am Kapitalmarkt spielt, zeigt der chinesische Börsenüberflieger Pinduoduo, der sich jüngst 6,6 Millarden Dollar frisches Kapital sichern konnte. Mit nach eigenen Angaben 731 Millionen Kunden konnte Pinduoduo zuletzt zu Alibaba aufschließen.
      • Poshmark, einer unserer Favoriten im Second-Hand-Bereich, hat seinen Börsenprospekt veröffentlicht: Demnach hat Poshmark in den vergangenen zwölf bei einem Handelsvolumen von 1,3 Milliarden Dollar (+30 Prozent) Umsatzerlöse von 247,5 Millionen Dollar erzielt. Pünktlich zum Börsengang ist Poshmark auch profitabel geworden, was vor allem an den gesunkenen Marketingkosten liegt.
      • Das Corona-Jahr 2020 war speziell für E-Food-Anbieter ziemlich wild – es gab einen regelrechten Neukundenansturm. HelloFresh machte kurz vor Weihnachten mit einer interessanten Aktion aufmerksam: Kunden, die sich für eine Lieferpause (!) „zwischen den Jahren“ entschieden, bekamen eine Prämie von 10 Euro als Gutschrift.
      • Das zur Zur-Rose-Gruppe gehörende DocMorris hat seine neue Plattform für Ärzte und Apotheken vorgestellt. Pünktlich zum Start des elektronischen Rezepts soll DocMorris+ das „digitale Rezept als Sprungbrett für Apotheken dienen“. 

      Ausblick

      Schon Mitte Dezember schrieben wir, dass sich der Online-Handel auf einen Lockdown bis mindestens Ende Januar einstellen sollte und mit einer erhöhten Nachfrage bis weit ins zweite Quartal hinein rechnen muss. 

      Auf Exciting Commerce nennen wir daher in einem Corona-Fahrplan für das Jahr 2021 einige wichtige Punkte für Online Retailer:

      • Der Online-Handel kann sich für das erste Quartal auf Volllast einstellen, also wahlweise auf alles, was die (Logistik-)Kapazitäten hergeben, bzw. auf ein anhaltend hohes Q4-Niveau.
      • Dem Online-Handel bieten sich in dieser Zeit weiter Möglichkeiten, sich neue Kundengruppen zu erschließen – auch außerhalb der klassischen Online-Kanäle. 
      • Spezialisten haben weiterhin beste Möglichkeiten, sich als (lieferfähige) Alternative zu Amazon zu positionieren und sollten dies auch aktiv kommunizieren (siehe Wer kann in dieser Krise die Zalando-Formel für sich nutzen?)

      Und wer lieber etwas hören möchte: In einem aktuellen Exchanges-Podcast schauen wir auf ein ereignisreiches Jahr und blicken auf das, was man 2021 und darüber hinaus erwarten kann. Denn für den Online-Handel dürfte spätestens jetzt der Knoten geplatzt sein.

        bleib up to date

        In der 14. Ausgabe unseres Podcasts GLORE Insights blicken wir nochmal auf das wachstumstreibende Börsenjahr 2020 zurück. Der Onlinehandel hat alles das an der Börse aufgeholt, was ihm zuvor versagt war –  ganz nach dem Motto „Reality is Perception!“

        Wenn Sie die Entwicklungen zu den GLORE50 nicht nur monatlich verfolgen möchten, sondern häufiger: Tägliche Updates und Anmerkungen gibt es auf Instagram bei den GLORE Days sowie regelmäßig bei Exciting Commerce und im Podcast GLORE Insights.

        Mit herzlichen Grüßen

        Jochen Krisch & Sven Rittau
        Redaktionelle Mitarbeit: Florian Treiß

        Über die #glore50

        Die GLORE50 basieren auf dem Global Online Retail Fonds, der am 1. Oktober 2015 auf unsere Initiative hin als bewusst breit gestreuter Branchenfonds für den globalen Online-Handel an den Start gegangen ist. Wir stehen ihm seitdem beratend zur Seite mit Analysen und Einschätzungen, was die Zusammensetzung sowie die Auswahl und Gewichtung relevanter Unternehmen angeht.

        Hinweis zum Global Online Retail Fonds

        Wir haben den GLORE50 Index, kurz für Global Online Retail Fonds, 2015 mit Unterstützung der E-Commerce-Branche als offenen Branchenfonds für alle initiiert, so dass jeder am Wachstum der Branche partizipieren kann. Unser Fonds-Modell „Von Experten für Experten für Alle“ arbeitet so kostenschonend wie möglich und verzichtet bewusst auf Ausgabeaufschläge, sodass ein An- und Verkauf jederzeit problemlos möglich ist.

        Gestartet mit 2,5 Millionen Euro, beträgt das Fondsvermögen aktuell rund 37,6 Millionen Euro. Unsere Rolle ist dabei beratender Natur, was die Auswahl, strategische Einordnung und Gewichtung relevanter E-Commerce-Unternehmen angeht. Und so sehr wir uns über die bisherige Entwicklung freuen, sagt die vergangene Entwicklung bei Aktien/Fonds nichts über die zukünftige Entwicklung aus.

        Wie investiere ich in den Global Online Retail Fonds?

        Der Global Online Retail Fonds hat die Wertpapierkennnummer A14N91, die Sie zunächst über den Broker bzw. die Bank Ihrer Wahl suchen müssen. Anschließend wählen Sie die gewünschte Anlagesumme aus und geben den Kauf frei. Bei ausgewählten Banken und Brokern können Sie auch einen monatlichen Sparplan auf den Global Online Retail Fonds einrichten.

        DISCLAIMER: Die Einordnungen im GLORE50 Monthly haben lediglich Informationscharakter und sind nicht als Anlageempfehlungen zu verstehen. Wer sich an der Börse engagiert, sollte sich neben den Chancen stets auch der Risiken bewusst sein.